Otmar Alt (1940 )
Kurzbiografie
Otmar Alt
Otmar Alt wir 1940 in Wernigerode im Harz als Sohn des Kirchenmusikers und Musiklehrers Rudolf Hermann Alt und der aus einer Kaufmannsfamilie stammenden Dorothea Stiemke.
Übersiedlung mit der Mutter 1951 nach West-Berlin. Der Vater lebt meistenteils von der Familie getrennt und stirbt 1958. Von 1952 bis 1956 besucht Alt die Volksschule und Abschluss mit der Mittleren Reife. Im Elternhaus erste Begegnung mit Kunst und Musik. Seit dem 6. Lebensjahr Klavierunterricht, später Klarinettenunterricht. Die Begegnung mit der bildenden Kunst ist eher beiläufig; beeindruckender und nachhaltiger ist die Rezeption von Bildwelten außerhalb von Museen.
Lehre als Schaufenstergestalter und Plakatmaler. Die Gesellenprüfung besteht Alt hervorragend und wird mit einem Preis ausgezeichnet. Es entwickelt sich der Wunsch, Modezeichner zu werden.
Studienbeginn an der Meisterschule für Kunsthandwerk Berlin im Jahr 1959. Speziell werden Ausstellungsbau, Schrift u.ä. unterrichtet. Wegen der zeitlich parallelen Aufnahmeprüfung an der Hochschule der Künste versäumt Alt die Abschlussprüfung. Das Spiel in einer Jazzmusikergruppe professionalisiert sich und trägt zum Lebensunterhalt bei. Die Gruppe nennt sich "Selfworkers" - Alt spielt Klarinette und Saxophon.
Aufnahme in die Vorklasse bei Prof. Walter Bergmann in der Abteilung für Angewandte Kunst 1960. Alt nimmt in Eigeninitiative am Aktzeichnen bei Prof. Hermann Bachmann teil, damit gelingt der Übertritt in die freien Klassen. Am Institut unterrichten u.a. Karl Hartung, Bernhard Heiliger und Ulrich Knispel. Alt schult sich zunächst im Malen der Natur und orientiert sich gedanklich an abstrakter Malerei.
Meisterschüler bei Hermann Bachmann von 1964 bis 1966. Bezug eines Ateliers in der Görrestrasse, das zuvor dem Bildhauer Richard Scheibe gehört hatte. Eine große Zahl informeller Arbeiten entsteht, viele davon ohne Titel. Ab 1965 nehmen die Bilder figurative Züge an. Die Entwicklung des eigenen Stils beginnt. Im gleichen Zeitraum unternimmt Alt viele Auslandsreisen.
1964 Erste Ausstellung im Like Bari, einer Berliner Gaststätte. Nachhaltigen Eindruck hinterlässt die Begegnung mit Emilio Vedova, als dessen Chauffeur Alt in Berlin beschäftigt ist.
Arbeit als Bühnenassistent am Neuen Theater Trier an der Inszenierung eines Lope de Vega Stückes im Folgejahr. Erste Einzelausstellung in einem professionellen Kunstinstitut: Galerie Schütze in Bad Godesberg. 1966 Arbeit als Bühnenassistent am Theater am Turm Frankfurt unter der Regie von C. Peymann. Zweite Ausstellung in der Galerie Katz Berlin, welche die maßgeblichen Kritiker und Multiplikatoren, u.a. W. Grohmann, W. Haftmann, K. Sello, in Besprechungen würdigen. Gezeigt werden die neuen Arbeiten, die in der flächigen, puzzleartigen Weise gestaltet sind und die poetische Titel tragen. Heirat mit Pinguin, der 1942 geborenen Pharmazeutin Inge Papenfuß. Die sehr schöne Frau wird in einer Vielzahl von Gemälden und Zeichnungen in den folgenden Jahren als Motiv gewählt und als Modell dargestellt.
1969 beginnt Alt sich mit der Plastik auseinander zusetzen. Erste Skulpturen aus Keramik, sie werden im gleichen Jahr im Städtischen Museum Bonn ausgestellt. Eine zweite Konsequenz sind die ersten Bronzen, so der "Stier von den Osterinseln". Plastiken bekommen ihren Stellenwert für den Maler dadurch, dass in ihnen der Materialreiz bedeutend ist und Farbe als Gestaltungsmittel aus dem Zentrum der Aufmerksamkeit herausrückt. Reisen nach Island und Grönland, die ihren Niederschlag in Aquarellen und Gouachen finden, ausgestellt im Kunstkabinett Hanna Becker vom Rath. Weitere Ausstellungen in London und New York.
1973 Erarbeitung der Technik der Radierung und Lithographie. Die Radierfolge "Mondgrillentaucher" erscheint im Verlag der Galerie Orangerie Reinz in Köln. Daraus folgt eine Serie von Gemälden mit gleichem Titel. Ebenso erscheint "Die große Veränderung" im Bruckmann Verlag München. Beginn der Entwürfe für Schmuckstücke.
Seit 1980 zahlreiche Ausstellungen und Installationen in ganz Deutschland.
Informationsquelle und mehr Informationen: http://www.otmar-alt.de