Max Slevogt (1868 - 1932)
Slevogt war ein Sohn des bayerischen Hauptmanns Friedrich von Slevogt und dessen Frau Caroline von Slevogt, geb. Lucas, die aus Saarbrücken stammte. Nach dem Tode seines Vaters im Jahre 1870 zog seine Mutter mit ihrem Sohn nach Würzburg. Dort verbrachte er von 1874 bis 1884 seine Schulzeit. Gelegentlich besuchte er Landau in der Pfalz und die Familie Finkler auf Neukastel.
Von 1884 bis 1889 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München Dort entstanden die ersten Landschaftsbilder in Neukastel. Seine Lehrer dort waren u. a. Wilhelm von Diez, Gabriel von Hackl, Karl Raupp und Johann Caspar Herterich. 1889 schrieb er sich an der Académie Julian in Paris ein. Die ersten Bilder, in München entstanden, waren von einem bräunlichen Atelierton bestimmt, der gegen Ende der 1890er Jahre einer impressionistischen Farbenvielfalt wich. Diese wird beispielsweise deutlich an dem Hauptwerk Das Champagnerlied, welches auch als Weißer d’Andrade bekannt ist.
1890 unternahm Slevogt mit seinem Malerfreund Robert Breyer (1866–1941) eine Studienreise nach Italien. Danach ließ er sich in München als freier Künstler nieder. Zu seinen Vorbildern gehörte neben Wilhelm Leibl auch Arnold Böcklin mit seinen historischen und symbolistischen Themen.
1892 gehörte Slevogt zu den Gründern der Freien Vereinigung der XXIV aus der Münchener Secession.
1896 zeichnete er Karikaturen für die Münchner Zeitschriften Simplicissimus und Jugend. Ein Jahr darauf hatte er seine erste Einzelausstellung in Wien.
Er heiratete 1898 Antonie („Nini“) Finkler (1864–1932) aus Godramstein, die er auch öfter porträtierte, wie überhaupt die Darstellung von Familienmitgliedern ein Schwerpunkt seiner Arbeiten war. Slevogt porträtierte häufiger unter anderem seine Schwiegermutter Henriette Finkler, geb. Osthoff-Hartmuth, aus Steinweiler bei Landau (1838–1917).
1898 besuchte er die Rembrandt-Ausstellung in Amsterdam. Im Jahr darauf beteiligte er sich mit dem Gemälde Danaë an der Ausstellung der Münchener Secession. Das Bild wurde wegen angeblicher Obszönität aus der Ausstellung entfernt. Auf der ersten Ausstellung der Berliner Secession war sein Triptychon Der verlorene Sohn ein großer Erfolg.
1900 reiste er wieder nach Paris, wo er im Deutschen Pavillon der Weltausstellung mit dem Werk Scheherezade vertreten war. Im selben Jahr empfing Slevogt starke Eindrücke von den Bildern von Édouard Manet. 1901 ließ er sich gemeinsam mit Lovis Corinth in Berlin nieder und wurde Mitglied der Berliner Secession. In dieser Zeit war er für den Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck mit Entwürfen für Stollwerck-Sammelbilder tätig und entwarf u. a. Die wilde Jagd, die er allerdings nicht signierte.
In der Zeit nach 1900 schuf er einen von fremden Einflüssen freien und in der Materie kompakten Malstil; Komposition und Farbgebung sind dort fest aufeinander abgestimmt. Eine weitere Veränderung kam durch die in Ägypten entstandenen Bilder. Die Farbenmacht des gleißend dargestellten Lichts löste den Eigenwert der Materie endgültig ab. Im selben Jahr wurde er auf Veranlassung des bayerischen Prinzregenten Luitpold zum Professor ernannt. 1903 entstand seine erste Buchillustration Ali Baba und die vierzig Räuber, und er malte das berühmt gewordene Bild Das Champagnerlied oder Der Weiße d’Andrade (1902). Es ist eines der Hauptwerke der deutschen Kunst um 1900 und zeigt den berühmten portugiesischen Bariton Francisco d’Andrade, der in Berlin in der Rolle des Don Giovanni Triumphe feierte. Mit ihm hatte sich Slevogt angefreundet, der selbst eine gute Stimme hatte und eine Zeitlang selbst Sänger hatte werden wollen. Das Bild heißt Der Weiße d’Andrade, weil es noch zwei weitere Porträtgemälde Slevogts von Francisco d’Andrade gibt: Der Schwarze d’Andrade (1903, Hamburger Kunsthalle) und Der Rote d'Andrade (1912, Nationalgalerie Berlin).
1905 erschien Schwarze Szenen bei Bruno Cassirer. Slevogt begann ein Jahr darauf, Bühnenbilder und Kostüme für Max Reinhardts Kammerspiele des Deutschen Theaters in Berlin zu entwerfen.
Slevogt, 1908, in der Mitte, sitzend
1907 und 1908 wurden Slevogts Kinder Nina und Wolfgang geboren. 1909 entstand das Bild Landhaus in Godramstein. Im Auftrag des Prinzregenten Luitpold malte er zwischen 1908 und 1910 eine Reihe von Landschaften, Porträts und Zeremonien, beispielsweise die Seelenmesse der Georgiritter (Mass for the Dead of the Knights of St. George in the Court Church at Munich).
Im Februar 1914 brach er auf zu einer Reise nach Ägypten. Dort entstanden in 40 Tagen 21 Gemälde sowie zahlreiche Aquarelle und Zeichnungen. Die Ägyptenbilder Slevogts stellen in der Malerei des deutschen Impressionismus einen Höhepunkt dar. Auf der Rückreise machte er Station in Italien. Im Juni ersteigerte er den Landsitz Neukastel, der bis dahin seinen Schwiegereltern gehörte. Das Ensemble heißt nach Erweiterungen durch den neuen Besitzer heute Slevogthof Neukastel.
Nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Slevogt als offizieller Kriegsmaler an die Westfront geschickt. Seine Erfahrungen des Kriegs reflektierte er in visionären Bildern. Das Kriegserlebnis wirkte schockierend auf ihn, weshalb er nach neuen Ausdrucksformen suchte, um für die Schrecken des Ersten Weltkriegs angemessene künstlerische Gestaltungsformen zu finden. Im selben Jahr wurde er Mitglied der Königlichen Akademie der Künste in Berlin. 1917 wurde Slevogt zum Vorsteher eines Meisterateliers für Malerei an die Akademie der Künste in Berlin berufen. Hier waren u. a. der Maler und spätere Filmschauspieler Karl Dannemann (1896–1945) sowie der Maler Florenz Robert Schabbon (1899–1934) seine Schüler.
Er entwarf 1924 Bühnenbilder für die Aufführung von Mozarts Don Giovanni in der Dresdner Staatsoper. Darüber hinaus arbeitete er an Illustrationen zu Goethes Faust II und malte den Musiksaal seines Sommersitzes Neukastel aus. 1927 entstanden seine Fresken im Bremer Ratskeller. Das Jahr darauf gab es zum 60. Geburtstag Slevogts eine große Ausstellung in der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Er beteiligte sich zudem an Ausstellungen der Prager Secession. Von 1931 bis 1932 entstand das religiöse Wandbild Golgatha in der Friedenskirche in Ludwigshafen am Rhein. Es wurde während des Zweiten Weltkriegs durch Bomben vernichtet.
Slevogts Werk ist umfangreich und umfasst nicht nur Tafelbilder, Bühnenbilder und Wandmalerei, sondern auch Aquarelle, Zeichnungen, Druckgrafiken und Buchillustrationen. Unter seinem Schaffen verstand er nicht nur die Übertragung von visuellen Eindrücken auf die Leinwand, sondern eine auf alle Bereiche übergreifende Entfesselung der Fantasie.
Slevogt wurde in der Grabstätte der Familie Finkler auf Neukastel beigesetzt.
(Quelle: wikipedia)
Von 1884 bis 1889 studierte er an der Akademie der Bildenden Künste in München Dort entstanden die ersten Landschaftsbilder in Neukastel. Seine Lehrer dort waren u. a. Wilhelm von Diez, Gabriel von Hackl, Karl Raupp und Johann Caspar Herterich. 1889 schrieb er sich an der Académie Julian in Paris ein. Die ersten Bilder, in München entstanden, waren von einem bräunlichen Atelierton bestimmt, der gegen Ende der 1890er Jahre einer impressionistischen Farbenvielfalt wich. Diese wird beispielsweise deutlich an dem Hauptwerk Das Champagnerlied, welches auch als Weißer d’Andrade bekannt ist.
1890 unternahm Slevogt mit seinem Malerfreund Robert Breyer (1866–1941) eine Studienreise nach Italien. Danach ließ er sich in München als freier Künstler nieder. Zu seinen Vorbildern gehörte neben Wilhelm Leibl auch Arnold Böcklin mit seinen historischen und symbolistischen Themen.
1892 gehörte Slevogt zu den Gründern der Freien Vereinigung der XXIV aus der Münchener Secession.
1896 zeichnete er Karikaturen für die Münchner Zeitschriften Simplicissimus und Jugend. Ein Jahr darauf hatte er seine erste Einzelausstellung in Wien.
Er heiratete 1898 Antonie („Nini“) Finkler (1864–1932) aus Godramstein, die er auch öfter porträtierte, wie überhaupt die Darstellung von Familienmitgliedern ein Schwerpunkt seiner Arbeiten war. Slevogt porträtierte häufiger unter anderem seine Schwiegermutter Henriette Finkler, geb. Osthoff-Hartmuth, aus Steinweiler bei Landau (1838–1917).
1898 besuchte er die Rembrandt-Ausstellung in Amsterdam. Im Jahr darauf beteiligte er sich mit dem Gemälde Danaë an der Ausstellung der Münchener Secession. Das Bild wurde wegen angeblicher Obszönität aus der Ausstellung entfernt. Auf der ersten Ausstellung der Berliner Secession war sein Triptychon Der verlorene Sohn ein großer Erfolg.
1900 reiste er wieder nach Paris, wo er im Deutschen Pavillon der Weltausstellung mit dem Werk Scheherezade vertreten war. Im selben Jahr empfing Slevogt starke Eindrücke von den Bildern von Édouard Manet. 1901 ließ er sich gemeinsam mit Lovis Corinth in Berlin nieder und wurde Mitglied der Berliner Secession. In dieser Zeit war er für den Kölner Schokoladeproduzenten Ludwig Stollwerck mit Entwürfen für Stollwerck-Sammelbilder tätig und entwarf u. a. Die wilde Jagd, die er allerdings nicht signierte.
In der Zeit nach 1900 schuf er einen von fremden Einflüssen freien und in der Materie kompakten Malstil; Komposition und Farbgebung sind dort fest aufeinander abgestimmt. Eine weitere Veränderung kam durch die in Ägypten entstandenen Bilder. Die Farbenmacht des gleißend dargestellten Lichts löste den Eigenwert der Materie endgültig ab. Im selben Jahr wurde er auf Veranlassung des bayerischen Prinzregenten Luitpold zum Professor ernannt. 1903 entstand seine erste Buchillustration Ali Baba und die vierzig Räuber, und er malte das berühmt gewordene Bild Das Champagnerlied oder Der Weiße d’Andrade (1902). Es ist eines der Hauptwerke der deutschen Kunst um 1900 und zeigt den berühmten portugiesischen Bariton Francisco d’Andrade, der in Berlin in der Rolle des Don Giovanni Triumphe feierte. Mit ihm hatte sich Slevogt angefreundet, der selbst eine gute Stimme hatte und eine Zeitlang selbst Sänger hatte werden wollen. Das Bild heißt Der Weiße d’Andrade, weil es noch zwei weitere Porträtgemälde Slevogts von Francisco d’Andrade gibt: Der Schwarze d’Andrade (1903, Hamburger Kunsthalle) und Der Rote d'Andrade (1912, Nationalgalerie Berlin).
1905 erschien Schwarze Szenen bei Bruno Cassirer. Slevogt begann ein Jahr darauf, Bühnenbilder und Kostüme für Max Reinhardts Kammerspiele des Deutschen Theaters in Berlin zu entwerfen.
Slevogt, 1908, in der Mitte, sitzend
1907 und 1908 wurden Slevogts Kinder Nina und Wolfgang geboren. 1909 entstand das Bild Landhaus in Godramstein. Im Auftrag des Prinzregenten Luitpold malte er zwischen 1908 und 1910 eine Reihe von Landschaften, Porträts und Zeremonien, beispielsweise die Seelenmesse der Georgiritter (Mass for the Dead of the Knights of St. George in the Court Church at Munich).
Im Februar 1914 brach er auf zu einer Reise nach Ägypten. Dort entstanden in 40 Tagen 21 Gemälde sowie zahlreiche Aquarelle und Zeichnungen. Die Ägyptenbilder Slevogts stellen in der Malerei des deutschen Impressionismus einen Höhepunkt dar. Auf der Rückreise machte er Station in Italien. Im Juni ersteigerte er den Landsitz Neukastel, der bis dahin seinen Schwiegereltern gehörte. Das Ensemble heißt nach Erweiterungen durch den neuen Besitzer heute Slevogthof Neukastel.
Nach dem Beginn des Ersten Weltkriegs wurde Slevogt als offizieller Kriegsmaler an die Westfront geschickt. Seine Erfahrungen des Kriegs reflektierte er in visionären Bildern. Das Kriegserlebnis wirkte schockierend auf ihn, weshalb er nach neuen Ausdrucksformen suchte, um für die Schrecken des Ersten Weltkriegs angemessene künstlerische Gestaltungsformen zu finden. Im selben Jahr wurde er Mitglied der Königlichen Akademie der Künste in Berlin. 1917 wurde Slevogt zum Vorsteher eines Meisterateliers für Malerei an die Akademie der Künste in Berlin berufen. Hier waren u. a. der Maler und spätere Filmschauspieler Karl Dannemann (1896–1945) sowie der Maler Florenz Robert Schabbon (1899–1934) seine Schüler.
Er entwarf 1924 Bühnenbilder für die Aufführung von Mozarts Don Giovanni in der Dresdner Staatsoper. Darüber hinaus arbeitete er an Illustrationen zu Goethes Faust II und malte den Musiksaal seines Sommersitzes Neukastel aus. 1927 entstanden seine Fresken im Bremer Ratskeller. Das Jahr darauf gab es zum 60. Geburtstag Slevogts eine große Ausstellung in der Preußischen Akademie der Künste in Berlin. Er beteiligte sich zudem an Ausstellungen der Prager Secession. Von 1931 bis 1932 entstand das religiöse Wandbild Golgatha in der Friedenskirche in Ludwigshafen am Rhein. Es wurde während des Zweiten Weltkriegs durch Bomben vernichtet.
Slevogts Werk ist umfangreich und umfasst nicht nur Tafelbilder, Bühnenbilder und Wandmalerei, sondern auch Aquarelle, Zeichnungen, Druckgrafiken und Buchillustrationen. Unter seinem Schaffen verstand er nicht nur die Übertragung von visuellen Eindrücken auf die Leinwand, sondern eine auf alle Bereiche übergreifende Entfesselung der Fantasie.
Slevogt wurde in der Grabstätte der Familie Finkler auf Neukastel beigesetzt.
(Quelle: wikipedia)