Gustav Seitz (1906 - 1969)

Gustav Seitz gehört zu den bedeutenden deutschen Bildhauern des 20. Jahrhunderts. Seine Bildwerke waren u.a. auf der documenta II und III und auf der Weltausstellung in Montreal 1967 zu sehen. 1968 war er der Vertreter für Bildhauerei der Bundesrepublik Deutschland auf der Biennale in Venedig. Seitz erhielt eine Reihe weiterer Auszeichnungen, darunter den Großen Niedersächsischen Kunstpreis, den Edwin Scharff Preis und die Schillerplakette der Stadt Mannheim.

Geboren wurde Gustav Seitz am 11. September 1906 und absolvierte eine Stuckateurlehre im väterlichen Geschäft. 1922 bis 1924  erhielt er eine Ausbildung zum Steinmetz- und Steinbildhauer. Es folgte ein Studium an der Landeskunstschule in Karlsruhe und von 1925-29 ein Studium an den Vereinigten Staatsschulen für freie und angewandte Kunst in Berlin, zunächst bei Ludwig Gies, dann bei dem Bildhauer Wilhelm Gerstel. Von 1929 bis 1932 war er Gerstels Meisterschüler und fand mit seinen Werken schon früh Anerkennung.

1937 heiratete Gustav Seitz die Architektin Luise Zauleck. Den Zweiten Weltkrieg erlebte er als Soldat und in Kriegsgefangenschaft. 1946 wurde er auf den Lehrstuhl für plastisches Gestalten an der Technischen Universität Berlin-Charlottenburg und 1947 an die Hochschule für bildende Künste Berlin berufen. 1949 erhielt Seitz den Nationalpreis in Weimar und war ab 1950 Mitglied in der Deutschen Akademie der Künste (DDR). Er verlor daraufhin alle Ämter im Westteil der Stadt und wurde mit Hausverbot belegt. Ihm wurde die Leitung eines Meisterateliers an der Akademie übertragen, behielt aber sein privates Atelier in Charlottenburg. In der Berliner Nationalgalerie wurde ein Kabinett mit Seitz-Plastiken eingerichtet. 1958 folgte er einem Ruf an die Hochschule für bildende Künste in Hamburg in der Nachfolge von Gerhard Marcks, Edwin Scharff und Martin Ruhwoldt.

Gustav Seitz starb am 26. Oktober 1969 in Hamburg.